Als Ostracodermi (Ostracodermata; griechisch ostrakon ‚Scherbe‘, ‚Schale‘; derma ‚Haut‘) wird eine Gruppe ausgestorbener, kieferloser „Fische“ („Agnatha“) bezeichnet. Diese urtümlichen Wirbeltiere traten erstmals im frühen Ordovizium auf und starben im Devon wieder aus. Das Maul der Ostracodermi ist klein und ohne Kiefer, die Brustflossen (insofern vorhanden) waren unbeweglich. Der Kopf und der vordere Rumpf sind von einem massiven Knochenpanzer umgeben, der hintere Rumpf ist mit Knochenschuppen bedeckt. Darin ähneln sie den späteren Placodermi, fischähnlichen Wirbeltieren mit Kiefern, die ebenfalls stark gepanzerte Formen hervorbrachten.

Systematische Stellung

Früher wurden die Ostracodermen zusammen mit den Rundmäulern (Cyclostomata) in das heute nicht mehr gebräuchliche Taxon der „Kieferlosen“ (Agnatha) gestellt. Zu den Rundmäulern zählten die Neunaugen (Petromyzonta) und die Schleimaale (Myxinoidea), auch Inger genannt. In der modernen biologischen Systematik werden die Ostracodermi als paraphyletisch angesehen und nicht mehr genutzt.

Die „Ostracodermi“ sind in die folgenden Untertaxa gegliedert:

  • Anaspida
  • Galeaspida
  • Osteostraci
  • Pituriaspida
  • Pteraspidomorphi
  • Thelodonti

Einzelnachweise

Literatur

  • Steven M. Stanley: Historische Geologie, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2001, ISBN 3-8274-0569-6
  • Oskar Kuhn: Die vorzeitlichen Fischartigen und Fische, A. Ziemsen Verlag, 1967, Wittenberg

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